Überblick

Für das klimatisch-geologisch vielfältige Baden-Württemberg existiert keine verlässliche Datenbasis zur Klimawirksamkeit von Mooren und Moorgleyen. Unser Forschungsvorhaben (Kurzname "EmMo") liefert einen signifikanten Beitrag zur Verbesserung der Abschätzung des Treibhausgasinventars von Baden-Württemberg in den Bereichen Landwirtschaft und Landnutzung im Rahmen der deutschen Klimaberichterstattung. Hierzu werden intensive Messkampagnen in den Regionen Oberschwaben und Oberrheingraben durchgeführt. In beiden Regionen wurden jeweils an fünf Standorten Messstellen eingerichtet, die das regionalspezifische Muster aus Bodentyp, Nutzung und Vernässungsgrad repräsentieren. Die Flussmessungen der klimarelevanten Spurengase erfolgen nach nationalen Qualitätsstandards mittels Hauben und sind kompatibel zu den bundesweiten Inventar-Aktivitäten. Zusätzlich werden an einem Moorstandort in Oberschwaben (Schilfröhrichtfläche des Federsees) Eddy-Kovarianz-Messungen durchgeführt. Sie ermöglichen, Netto-CO2 und CH4- Flüsse auf der Feldskala kontinuierlich über längere Zeiträume zu ermitteln. Ende 2013 wurde auch im Oberrheingraben ein Eddy-Turm installiert (nur für CO2). Darüber hinaus werden auf den Messstandorten vegetations- und physikochemische Begleitvariablen (u.a. O2-Konzentrationen im Boden) erfasst. Um die zukünftige Einbindung der Messergebnisse in unterschiedliche Planungsebenen unter besonderer Berücksichtigung der südwestdeutschen Standortverhältnisse zu ermöglichen, wird ein integrierender Vergleich der Qualität verschiedener Strategien zur Abbildung von Treibhausgas-Emissionen durchgeführt.

Artikel über das EmMo-Projekt (0,8 MB) aus "Einblicke 2014" der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg

Kontakt:
Prof. Dr. Thilo Streck, Institut für Bodenkunde und Standortslehre, Universität Hohenheim (310d), 70593 Stuttgart, e-mail